Britta Schulze-Thulin

 geboren:

26.6.1966

 Adresse:

Geiststr. 58       06108 Halle

 Telefon:

c/o 0345 / 283 22 57

 E-Mail:

schulze_thulin@gmx.net

Biografie:

Geboren in Düsseldorf, Abitur in Stuttgart, Studium in Freiburg i.Br. mit Magisterabschluss 1991 in Skandinavistik, Allgemeiner Sprachwissenschaft und Keltologie. Mehrjährige Studienaufenthalte in Wales und Irland. 1993-1998 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Promotion 1998 im Fach Indogermanistik in Halle (Saale). Seit 2003 freiberufliche Schriftstellerin, Gästeführerin, Sprachdozentin und Dolmetscherin.

Bibliografie:

Studien zu den urindogermanischen o-stufigen Kausativa/Iterativa und Nasalpräsentien im Kymrischen, Dissertation, 2001, Innsbruck
Walisisch — Wort für Wort, Kauderwelsch Band 153, Kleiner Sprachführer, 2002, Bielefeld
Wales, Reiseführer, 2004, Bielefeld
Wanderungen in Halle und Umgebung, Wanderführer, 2005, Halle

Darüber hinaus zahlreiche Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Zeitungen

Arbeitsgebiete:

Sachbücher, Reiseliteratur, Sprachlehrbücher

Themenangebote:

Jugendliche und Erwachsene:

1. Wandern in der Umgebung von Halle Diavortrag mit Erläuterungen
2. Walisisch als keltische Sprache Lesung und Diavortrag
3. Wales — Land der Kelten Zu Geschichte und heutiger Situation
4. Wikinger und Iren im frühen Mittelalter Eine historische Betrachtung
5. Die Tocharer in Zentralasien — das Volk, das aus Europa kam Zur Geschichte eines untergegangenen Volkes
6. Glaucha — Geschichte einer Vorstadt Diavortrag

Textprobe:

Neben der Musik bildet [in Wales] die Dichtkunst einen weiteren Schwerpunkt bei den nationalen Eisteddfoden, die jedes Jahr ein Woche lang im August stattfinden.
Die älteste überlieferte Dichtung stammt aus dem 6./7. Jahrhundert. Die Tradition ist aber sicher schon älter. Die berühmtesten Dichter sind Aneirin und Taliesin. Aneirin beschreibt in seinem fast 1500 Zeilen langen Werk „Y Gododdin“ („Das Gododdin“) die keltische Niederlage in der Schlacht um Catraeth am Firth of Forth bei Edinburgh in Südschottland zwischen dem den Walisern verwandten Keltenstamm Gododdin (lat. Votadini) mit den Angelsachsen. Der Dichter Taliesin dagegen wird mit einer Reihe von kürzeren Gedichten in Verbindung gebracht, meist Loblieder auf seinen Herrn Urien Rheged, den König von Rheged.
Glanzlicht der im Mittelalter geschriebenen Prosaliteratur sind die Mabinogi, was so viel wie „Jugend“ bedeutet: ein keltischer Mythenepos, der nach langen Jahrhunderten mündlicher Überlieferung im 11. oder 12. Jahrhundert schriftlich fixiert wurde. In den elf Erzählungen sind teils altüberlieferte Sagen aus der vorchristlichen Zeit der britischen Kelten in Wales, Cornwall, der Bretagne und Südwestschottland, teils neuer Stoffe der Arthur-Legende enthalten. Die ersten vier Erzählungen, die vier Zweige des Mabinogi, bilden den engeren Kreis und gehören zu den älteren Texten.

Aus: „Wales“

 

Halle und seine Umgebung, im Herzen Mitteldeutschlands gelegen, ist bisher als Wandergebiet eher wenig bekannt. Dabei wird dem Wanderer hier eine reizvolle Vielfalt von Landschaft und Sehenswürdigkeiten geboten, die sich am besten durch gezielte Touren erschließen lässt. Keine noch so gut vorbereitete Autofahrt kann dies ersetzen. Neben den beliebten Ausflugsgebieten wie dem Petersberg und dem Saaletal findet man hier auch in weniger bekannten Gegenden auf kleinem Raum eine Vielzahl unterschiedlicher Naturschönheiten und kultureller Denkmäler. Man hat das alles meist für sich alleine, nur auf bestimmten Strecken werden Sie andere Ausflügler treffen. Vorteilhaft ist auch die verhältnismäßig ebene Landschaft: größere Höhenunterschiede sind nicht zu überwinden ...
Das kontinentale Klima, die geringen Niederschläge (jährl. 460-550 mm) und die vergleichsweise hohe Jahresdurchschnittstemperatur machen Halle und seine Umgebung zum idealen Wandergebiet für diejenigen, für die es nicht immer hohe Berge sein müssen.

Aus: „Wanderführer für Mitteldeutschland. Band 1 – Halle und Umgebung“

 

Wenn man den Namen Wales hört, denkt man vielleicht zunächst an Rugby und weiß nicht gleich, wo das ist. Im Mittelalter noch ein selbstständiges Land, heute zum Vereinigten Königreich Großbritannien gehörig, wird es oft als Anhängsel von England empfunden. Wales ist jedoch durchaus eigenständig und das Walisische (auch "Kymrisch" genannt) ist kein englischer Dialekt, sondern eine eigene Sprache. Das Walisische ist zwar eine so genannte Minderheitensprache, aber die unter den keltischen Sprachen lebendigste. Zwar sprechen die meisten (aber nicht alle) Waliser auch Englisch, für den Reisenden sind Kenntnisse des Walisischen dennoch von Vorteil.
Zweifellos sind die Waliser Patrioten, sie lieben ihr Land, ihre Kultur und Sprache über alles. Kenntnisse des Walisischen werden Ihnen in Wales Welten öffnen. Das "Walisertum" findet seinen Ausdruck u. a. im Eisteddfod, in der Liebe der Waliser zum Theatralischen (Literatur, Theater, Kunst) und im Rygbi (Rugby), das besonders im Süden sehr beliebt ist.

Das Schriftbild der walisischen Sprache wirkt auf uns zunächst ungewohnt und scheint nur aus Mitlauten (Konsonanten) zu bestehen. Macht man sich aber klar, dass w und y meist als Selbstlaute (u und i/ü/ö) gesprochen werden, dann wird selbst die Aussprache des längsten Ortsnamens erlernbar (die Bindestriche sind hier als kleine Lesehilfe eingefügt):


Llan-fair-pwll-gwyn-gyll-go-ger-y-chwyrn-drobwll-llan-tysilio-gogo-goch

hlan-weir-puhl-gwin-gihl-go-ger-ö-chwirn-drobuhl-hlan-tösilio-gogo-goch

Kirche Maria Teich weiß Haselsträucher ganz in-der-Nähe der rasch Strudel Kirche Tysilio Grotte rot

St. Marienkirche am Teich der weißen Haselsträucher in der Nähe des schnellen Strudels an der roten Grotte der Kirche des heiligen Tysilio

Keine Angst, dieser Ortsname ist eine Ausnahme. Die meisten walisischen Ortsnamen sind nicht länger als die deutschen.

Aus: „Walisisch — Wort für Wort“