Schöne deutsche Heimat - Salzwedel


       Paul Marotzke   (8d)

Eine Jugend in Salzwedel

Eigentlich komme ich aus Magdeburg, aber ich war mit meinen Eltern in Salzwedel, weil mein Vater Arzt ist und im Salzwedeler Krankenhaus aushelfen musste. Ich hatte überhaupt keine Lust auf Salzwedel. Ich meine, wer geht schon gern aufs Dorf? Obwohl meine Oma auch auf dem Dorf wohnt, lebe ich doch viel lieber in der Stadt. Auf dem Land gibt es ja auch zum Beispiel keine hübschen Mädchen. Aber das ist ein anderes Thema ... Auf jeden Fall hatte ich keine Lust auf diesen langweiligen Wochenendtrip. Als wir am Freitagabend in Salzwedel ankamen, sah ich erschrocken, dass Salzwedel doch kein Dorf ist. Da ich meinen Stolz behalten wollte, habe ich mir meine Verwunderung natürlich nicht anmerken lassen. Wir fuhren immer weiter hinein in die Innenstadt. Mit Magdeburg konnte man es hier zwar nicht vergleichen, aber eine Stadt war es schon. Ich wurde aus meinen Gedanken über Salzwedel herausgerissen, weil Mama sagte: „So, Max, wir sind da! Papa geht jetzt ins Krankenhaus arbeiten. Wenn du willst, kannst du die Stadt ein wenig erkunden!“
„Ja, gerne!“, antwortete ich ihr.
Also ging Mama mit ins Krankenhaus und ich in die Stadt. Vom Krankenhaus bis in die Stadt dauerte es so zehn Minuten. Als ich ankam, war ich erstaunt, wieviel Leute hier unterwegs waren. Ich stand auf dem Rathausturmplatz und überlegte, wo ich jetzt hingehen könnte. Schließlich entschied ich mich jemanden zu fragen. „Wo kann man denn hier den berühmten Baumkuchen essen?“, fragte ich eine jüngere, ungepflegte Frau.
Baumkuchen Sie nahm ihre Kopfhörer ab und sagte: „Hä?“
Ich schüttelte meinen Kopf und fragte jemand anderen. Diesmal kam mir ein Mann entgegen mit einer schleimigen Frisur und zwei Frauen an seiner Seite. „Wo gibt es denn hier Baumkuchen?“, fragte ich wieder. Er antwortete: „Sorry, ich komme nicht von hier!“ Dann ging er Hand in Hand mit den beiden Damen weiter.
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